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Der Kohlmarkt ist ein zentraler Marktplatz der Braunschweiger Innenstadt und befindet sich im mittelalterlichen Weichbild Altstadt.
Bereits seit 1342 ist die Bezeichnung "uppe deme kolemarkede" belegt, auf Lateinisch wurde der Platz als "forum carborum" bezeichnet und auf Deutsch ursprünglich "Kohlenmarkt". Die heutige Benennung "Kohlmarkt" ist also auf "Kohle", die dort gelagert und verkauft wurde zurückzuführen und nicht etwa auf das Gemüse "Kohl".
Spätestens um das Jahr 1000 entstand an diesem Ort die "Kohlmarktsiedlung", die im Überschwemmungsgebiet der Oker lag. Der Marktplatz bildete den Schnittpunkt zweier Fernhandelweg, die an dieser Stelle gemeinsam eine Furt durch die Oker nutzten (siehe Frühe Stadtentwicklung Braunschweigs). Für die Händler war er ein idealer Rast- und Stapelplatz. Das Zusammentreffen der Handelsstraßen ist daran zu erkennen, dass der Platz trapezförmig ist.
Die Braunschweiger Reimchronik gibt an, dass die St. Ulrici- oder Ulrichs-Kirche (nicht zu verwechseln mit der nur wenige Hundert Meter entfernten Kirche gleichen Namens, die im Allgemeinen "Brüdernkirche" genannt wird) um 1036 geweiht wurde. Eine erste urkundliche Erwähnung ist für das Jahr 1288 belegt. Sie war die Pfarrkirche für das Weichbild Sack sowie für Teile der Altstadt. Verschiedene Reparaturen zwischen 1494 und 1514 verursachten zahlreiche Bauschäden und führten zu einem Teileinsturz des Kirchenschiffes, was den Rat 1544 schließlich dazu bewog, die gesamte Kirche abreißen zu lassen. Die Parochie wechselte zur in der Nähe befindlichen Brüdernkirche; auch das aus dem Jahre 1440 stammende Taufbecken befindet sich seither dort.
Mehrjährige Grabungen Ende der 1970er Jahre bestätigten die Annahme, dass die 1544 abgerissene Ulrici-Kirche auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus aus dem 11. Jahrhundert stand, einer Saalkirche mit einer Breite von 5,60 m und einer Länge von 7,50 m. Die Ulrici-Kirche selbst war dreischiffig gewesen. Darüber hinaus wurden 176 Grabstellen gefunden, die bewiesen, dass es sich um eine Pfarrkirche gehandelt hatte. Nachdem die Grabungen Anfang der 1980er Jahre abgeschlossen waren, war dieser Bereich eine Zeit lang abgesenkt. Mehrere Vitrinen gaben Einblick in die Funde (Skelette, Mauerreste etc.) in diesem Bereich der Innenstadt. Noch heute ist der Umriss der Kirche aus dem 11. Jahrhundert auf dem Marktplatz besonders gekennzeichnet.
An der Ecke zur Schuhstraße befand sich ein sehr großes Fachwerkhaus, das bereits 1356 als "to dem guldenen Sterne" – "zu dem goldenen Stern" – bezeichnet wurde, da es an der Westfassade einen großen, goldenen Stern aufwies. Schon Gotthold Ephraim Lessing ist dort bei seinen Besuchen in Braunschweig abgestiegen. Seiner Braut Eva König schrieb er: "Aber in der Rose = "Haus zur Rose", s. u. müssen Sie nicht logieren, sondern gleich daneben im ‚Stern’. Da ist jetzt mein Absteigequartier und Zimmer und alles ist besser …". Trotz erheblicher Proteste der Bevölkerung, wurde es 1894 abgerissen und durch ein modernes Steingebäude ersetzt, das, nach Beseitigung von Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs, auch heute noch dort steht.
Ebenfalls an der Ecke Schuhstraße befindet sich neben dem "Haus zum goldenen Stern" das "Haus zur Rose". Ein erster Bau stand hier bereits 1268 du wurde 1309 erweitert. Die heute sichtbare Front stammt aus dem Jahre 1590 ist mir einer großen goldenen Rose geschmückt und weist Ähnlichkeiten mit der Ostfassade des nur wenige Meter entfernten Gewandhauses auf. Die Fensterrahmen des "Hauses zur Rose" zeigen noch den Stil der Spätgotik, wohingegen Erdgeschosswölbungen wahrscheinlich auf Restaurierungsarbeiten des Jahres 1865 zurückgehen. Viele Jahrzehnte hindurch befand sich im Erdgeschoss das "Café Central".
Das "Haus zur Sonne" befindet sich wie die beiden anderen an der Ecke zur Schuhstraße, aber diesen gegenüber. Seine Fassade ist mit einer goldenen Sonne geschmückt. An Stelle des bereits im Mittelalter bezeugten Baus, errichtete Christian Gottlob Langwagen 1792/93 einen steinernen Neubau, der wiederum 1885 von Constantin Uhde im Stil der Deutschen Renaissance verändert wurde.
Von 1779-1875 befand sich auf der Westseite des Platzes in einem Hintergebäude (Kohlmarkt 290) die Synagoge der jüdischen Gemeinde. Ab 1875 nutzte diese dann die von C. Uhde erbaute "Neue Synagoge" in der Alten Knochenhauerstraße.
Bis 1639 stand am Kohlmarkt der "Lauenturm" ("Lau(e)" bedeutet "Löwe"); gelegentlich wurde er auch als "Ulrichsturm" bezeichnet. Ein Haus, das heute an seiner Stelle steht, zeigt einen Turm und einen (Braunschweiger) Löwen auf seiner Fassade.
Ebenfalls am oder auf dem Marktplatz stand die Waage der Altstadt und Ecke Schützenstraße befand sich die Münzschmiede
Ein erster Markt- bzw. Trinkwasser-Brunnen ist bereits 1391 belegt, er versorgte die Bewohner im Bereich des Marktplatzes bis 1865 mit Wasser. Der Brunnen wurde "Joghetbronnen" oder auch "Ulrichsbrunnen" genannt. 1869 wurde von Oskar Sommer der Brunnen errichtet, der noch heute dort zu sehen ist.
In den letzten Jahrzehnten seit Kriegsende wurde der Kohlmarkt vielfach umgestaltet. Durch die Ansiedelung von Cafés und Restaurants mit Außenflächen wurde der Marktplatz in jüngster Zeit wieder belebt und bietet wieder Platz für vielfältige Veranstaltungen. Durch Lichtinstallationen werden diese abends ins rechte Licht gesetzt.
Durch die separaten Einzelbewertungen über diese Attraktion folgt die Durchschnittsbewertung
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