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Der Altstadtmarkt ist der zentrale Platz des Braunschweiger Weichbildes Altstadt. Er ist erreichbar über die Straße An der Martinikirche, die Breite Straße, die Gördelingerstraße und die Brabandtstraße .
Der Altstadtmarkt wird erstmals 1158 als "scampnum forense" genannt. Spätere Quellen nennen das "forum Brunswicense" im Jahre 1206, "de market in der oldenstat" 1268 oder nachfolgend einfach "de markt". Ab 1758 setzte sich die heutige Bezeichnung "Altstadtmarkt" durch.
Das erhaltene gotische Altstadtrathaus war das größte der Braunschweiger Rathäuser. Es besteht aus zwei rechtwinklig aufeinander stoßenden Flügeln. Ein Vorgängerbau bestand bereits vor 1253, der Westflügel war im Jahre 1302 vorhanden. Der Nordflügel wurde 1393 bis 1396 errichtet. Die Laubengänge des nördlichen Anbaus entstanden zwischen 1447 und 1468. Restaurierungen erfolgten im 19. Jahrhundert und nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Heute dient der Bau Repräsentations- und Ausstellungszwecken.
Der Gründungsbau der Altstädter Pfarrkirche St. Martini wurde um 1190-1195 in Anlehnung an den Bauplan des Domes begonnen. Die zunächst dreischiffige romanische Pfeilerbasilika wurde im Zeitraum von etwa 1250 bis 1400 als gotische Hallenkirche umgebaut. Um 1400 erfolgte die Erweiterung durch ein Chorpolygon, 1434 wurde die an die Südseite angebaute Annenkapelle geweiht. Nach Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs wurde die Martinikirche 1956 wieder eingeweiht. Eine Restaurierung der kriegsbedingt geschwärzten Außenfassade erfolgte in den Jahren 1979 bis 1987. Die Turmhelme wurden 1980 erneuert.
Das 1303 erstmals erwähnte Gewandhaus an der Südseite des Altstadtmarktes war ursprünglich Lager-, Verkaufs- und Gildehaus der Gewandschneider der Altstadt. Zwischen 1588 und 1592 erfolgte ein Umbau, wobei die Ostseite eine reich verzierte Schaufassade im Renaissancestil erhielt. Der 1858 restaurierte Bau diente im 19. Jahrhundert als Magazin, Weinhandlung und Verkaufslokal zu Messezeiten. Nach starker Zerstörung 1944 wurde das Gewandhaus von 1948 bis 1950 wieder aufgebaut, die Fassade wurde 1976 renoviert.
Das Gewandhaus prägt erst seit 1944 die Südseite des Altstadtmarktes. An dieser standen ursprünglich die "Krambuden".
An der Ecke Altstadtmarkt/Breite Straße befindet sich das im Jahre 1690 durch Francesco Maria Capellini, "Stechinelli" genannt, errichtete barocke Stechinelli-Haus. Der aus verarmtem italienischem Adel entstammende Stechinelli gelangte im Dienst der welfischen Herzöge als Generalerbpostmeister zu Wohlstand. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts befand sich an dieser Stelle ein Geschützmagazin der Stadt (Blidenhaus). Das während des Zweiten Weltkrieges bis auf das Portal zerstörte Gebäude wurde wieder aufgebaut.
Das Haus zu den sieben Türmen am Altstadtmarkt 11 ist erstmals nachweisbar in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Der Sage nach ließ es ein Braunschweiger Bürger, der Herzog Heinrich den Löwen 1172 ins Heilige Land begleitete, nach seiner Rückkehr errichten. Als Erinnerung an seine Inhaftierung im Staatsgefängnis der sieben Türme in Konstantinopel ließ der unbekannte Bürger sieben Ziertürmchen an seinem Haus anbringen. Das Gebäude gehörte Mitte des 14. Jahrhunderts der Braunschweiger Rats- und Patrizierfamilie von Damm. Im benachbarten Schuhhof brach im Jahre 1374 die "Große Schicht", ein blutiger Aufstand der Gilden gegen den Rat, aus. In deren Verlauf wurde der damalige Hausbesitzer und Bürgermeister der Altstadt Tile von Damm auf dem Hagenmarkt hingerichtet und sein Haus geplündert und in Brand gesteckt. Die Front des heutigen Hauses entstand im Jahre 1708. Das Gebäude wurde nach schweren Kriegsschäden nach 1945 wieder aufgebaut.
Die folgenden historischen Bauten am Altstadtmarkt sind nicht erhalten geblieben. So wird im Jahre 1307 ein Kleiderhof, 1308 ein Kürschnerhof und 1350 ein Schuhhof genannt.
Auf dem Altstadtmarkt befindet sich seit 1988 eine Kopie des spätgotischen Marienbrunnens. Das aus drei Bleischalen mit Wappen- und Figurenschmuck sowie mittelniederdeutschen Inschriften bestehende Original wurde im Jahre 1408 fertiggestellt. Massive Kriegsschäden aus dem Jahre 1944 wurden zwischen 1945 und 1951 beseitigt. Das Auftreten neuer starker Schäden erforderte den Ersatz durch eine Nachbildung und die erneute Restaurierung 1991. Im Altstadtrathaus werden die Originalteile des Brunnens gezeigt.
Vermutlich wurde der Altstadtmarkt im frühen 12. Jahrhundert planmäßig rechteckig angelegt. Zu dieser Zeit verlief noch ein breiter Feuchtgraben über das Areal. Zuwandernde Kaufleute, die u. a. aus Westfalen kamen, sorgten für zunehmenden Wohlstand in dem Weichbild, das im Mittelalter die mächtigste Teilstadt Braunschweigs wurde. Das städtebauliche Ensemble aus Martinikirche und gegenüberliegendem Altstadtrathaus kann als bürgerliches Pendant zum herzoglichen Burgbezirk aus Dom und Burg Dankwarderode 7 angesehen werden. Im Laufe der Geschichte war der Altstadtmarkt Markt- und Messeplatz, Hinrichtungsstätte, Versammlungsplatz bei innerstädtischen Unruhen ("Schichten"), Austragungsort von Reiterspielen, Paraden und Prozessionen. Hier nahm der welfische Landesherr die Huldigung der selbstbewussten, nahezu unabhängigen Stadt entgegen.
Der Altstadtmarkt war seit dem Mittelalter ein wichtiger Handelsplatz. Zur Kontrolle der Händler befand sich auf dem nahen Kohlmarkt die Waage der Altstadt, während die Braunschweiger Elle am Altstadtrathaus angebracht ist. Noch heute findet hier an jedem Samstag der Wochenmarkt statt.
Norddeutschlands größter Karnevalsumzug findet alljährlich am Sonntag vor Rosenmontag statt. Die Veranstaltung wird im Fernsehen vom NDR live vom Altstadtmarkt übertragen.
Aus den separaten Sehenswürdigkeitsbewertungen über die Attraktion ergibt sich die durchschnittliche Bewertung
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