Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig

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Herzog Anton Ulrich-Museum

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Das Herzog Anton Ulrich-Museum (HAUM) (offizielle Schreibweise), wie es seit 1927 heißt, wurde 1754 in Braunschweig gegründet. Mit seinen über 250 Jahren ist es das größte und bedeutendste Kunstmuseum des Landes Niedersachsen und eines der wichtigsten Museen alter Kunst der Bundesrepublik Deutschland. Benannt ist es nach seinem Gründer, Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 1633; † 1714).

Entstehung

Das "HAUM" hat seine Ursprünge im "Kunst- und Naturalienkabinett" des Braunschweigischen Herzogs Karl I., das dieser 1754 eröffnete und welches sich zunächst in der Burg Dankwarderode  7  befand. Dieses "Kabinett" war das erste für die Öffentlichkeit zugängliche Museum des europäischen Kontinents und wurde nur ein Jahr nach dem British Museum in London gegründet. Das HAUM ist somit das älteste Museum Deutschlands und das zweitälteste Museum der Welt.

Sammlungen

Von der Burg Dankwarderode  7  zog die Kunstsammlung 1765 in das (heute nicht mehr existente) Paulinerkloster am Bohlweg in Braunschweigs Innenstadt, wo sie weiter anwuchs, so z.B. durch Auffüllung mit Stücken aus dem (ebenfalls nicht mehr existenten) "Grauen Hof", der Kunstkammer Bevern und dem Schloss Salzdahlum. Die Ausstellungsstücke – damals in allererster Linie reine Repräsentationsstücke – umfassten v.a. Bronzestatuen, Kunstkammerobjekte, Möbel, Elfenbeinschnitzereien, Majoliken (größte Sammlung italienischer Majoliken nördlich der Alpen), Emaillearbeiten (über 200 Objekte) und Ostasiatica.

Gemäldesammlung

Die Sammlung wurde über die Jahre v.a. durch Zukauf niederländischer Landschaftsgemälde und Stillleben erweitert. Darüber hinaus entstand auch ein Kupferstichkabinett.

Die Gemäldesammlung umfasst u.a. wichtige Werke von:

  • François Boucher
  • Lucas Cranach d. Ä.
  • Albrecht Dürer
  • Anthonis van Dyck
  • Giorgione
  • Jakob Philipp Hackert
  • Rembrandt
  • Hyacinthe Rigaud
  • Rubens, z.B.: Judith mit dem Haupt des Holofernes
  • Palma il Vecchio
  • Jan Vermeer, z.B.: das Mädchen mit dem Weinglas
  • Antoine Watteau

Das Museum im 19. Jahrhundert

Im 19. Jh. sah sich das Museum zahlreichen, zum Teil dramatischen, Veränderungen unterworfen. So hatte sich bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts die schlechte Bausubstanz des Schlosses bemerkbar gemacht. Schnelle Abhilfe war von Nöten. Verschlimmert wurde die Lage aber schon bald dadurch, dass das Land Braunschweig 1806 von napoleonischen Truppen besetzt wurde, die große Teile der kostbarsten Kunstgegenstände in den Pariser Louvre entführten. In Folge der Besetzung durch Napoleons Truppen, war Braunschweig bis auf Weiteres Bestandteil des Königreiches Westfalen. Im Jahre 1811 ließ der König von Westfalen und Bruder Napoleons Jérôme das Schloss Salzdahlum abreißen.

Im Zuge der Befreiungskriege (1813 – 1815) erhielt Braunschweig jedoch wieder seine alte Eigenständigkeit und die geraubten Kunstschätze zurück. Allerdings war das Land nun verarmt und es gab nicht mehr genügend Platz, um die "neuen" alten Kunstschätze unterzubringen. Folglich musste eine Möglichkeit gefunden werden, die Kunstgüter zum einen sicher aufzubewahren und zum anderen für diese wichtige Kunstsammlung ein angemessenes und repräsentatives Gebäude zu bekommen.

Es dauerte aber noch bis zum Jahre 1887, dass der von Architekt Oskar Sommer in Zusammenarbeit mit dem damaligen Museumsdirektor Herman Riegel entworfene Neubau eröffnet werden konnte. Seither ist das Gebäude im äußeren Erscheinungsbild unverändert geblieben (im 2. Weltkrieg nur geringe Gebäudeschäden). Die Bestände wuchsen allerdings verglichen mit den vorangegangen Jahrzehnten, nicht zuletzt wegen Geldmangels, nur noch gering. So konnte 1868 die Sammlung Reinike, 1910 die Sammlung Vasel und schließlich 1944 die Vieweg-Tepelmann-Sammlung hinzugefügt werden.

Das Museum nach 1918

Nach der Auflösung des Herzogtums Braunschweig im November 1918 ging die Trägerschaft für das Museum zunächst an eine Stiftung über. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges liegt die Verantwortung vollständig beim Land Niedersachsen.

Wie zu Beginn des "Kunst- und Naturalienkabinetts" Karl I., beherbergt die Burg Dankwarderode  7  seit einiger Zeit wieder Kunstschätze aus dem umfangreichen Fundus, nämlich Kunstwerke des Mittelalters.

Das im Krieg nur wenig beschädigte Gebäude des Museums muss dringend grundsaniert werden, da das Dach an einigen Stellen undicht geworden ist. Außerdem sollen zukünftig mehr Kunstwerke als bisher ausgestellt werden. Deshalb ist hinter dem jetzigen Gebäude im Museumspark ein Erweiterungsbau geplant. Während der dann folgenden Renovierungszeit des Altbaus könnten die wichtigsten Schätze des Museums dort gezeigt werden. Der Erweiterungsbau soll frühestens 2007 begonnen werden.

Weblinks

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